Muskeln und Kraftsport – Garanten für die Fettverbrennung
|In Fitnessstudios das altbekannte Bild: Auf der einen Seite das schwere Eisen und die muskelbepackten Männer. Auf der anderen Seite die schlanken Menschen – häufig vor allem Frauen – die sich für ihre schlanke Linie auf einem Ergometer oder Laufband, Crosstrainer oder Stepper anstrengen, um noch einige Kalorien zu verbrennen. Seit jeher ist Ausdauersport mit submaximaler Anstrengung, die aerobe Tätigkeit, Mittel Nummer eins, um erfolgreich Fett zu verbrennen. Dabei ist Cardio-Training weitaus weniger effektiv für die Fettverbrennung als das Training mit schweren Gewichten.
Abnehmen durch Ernährung und Training
Jeder sollte sich dessen bewusst sein, dass der Prozess des Abnehmens nur mit ausreichend Bewegung respektive Training und einer bewussten Ernährung funktioniert. Deswegen ist es wichtig, sich nicht nur mit dem richtigen funktionellem Training zu beschäftigen, sondern sich auch über eine zielgerichtete Ernährung zu informieren.
Der menschliche Körper – das Paradoxon
Abnehmen bedeutet prinzipiell nichts anderes, als dem Körper weniger Energie in Form von Nahrung zuzuführen, als dieser zum Erhalt seiner aktuellen Körpermasse benötigt. In der Praxis ist die Theorie jedoch weitaus vielseitiger und der menschliche Körper viel komplizierter.
Exzessives Ausdauertraining ist einer sehr strengen und kalorienarmen Diät sehr ähnlich. Denn in beiden Fällen steht dem Körper nur sehr wenig Energie zur Verfügung. Also beste Voraussetzungen, um abzunehmen, oder?
Ganz so einfach ist es eben nicht. In solch einem defizitärem Zustand schaltet der Körper um, indem er Muskelmasse abbaut, um den Energiebedarf zu senken. Simultan hortet er jedes Gramm Energie, das Körperfett, das ihm noch zur Verfügung steht. Resultat hiervon: Trotz hohem Cardio-Training und Energiedefizit bleibt das Körperfett zum großen Teil erhalten.
Alles wieder drauf mit dem Jojo-Effekt
Der hohe Energieumsatz durch aerobes Training hat noch weitere Nachteile. Durch den daraus resultierenden Muskelabbau sinkt der Ruhestoffwechsel, der Körper schläft ein und verbrennt weniger Kalorien als zu dem Zeitpunkt, als mehr Muskeln vorhanden waren. Dies hat vor allem für die Zeit nach der Diät oder dem Zeitpunkt, da der Ausdauersport reduziert wird, extreme Auswirkungen. Denn dem Körper steht nun wieder mehr Energie zur Verfügung als auf dem Level der regelmäßigen Ausdauereinheit. Hieraus resultiert der bekannte Jojo-Effekt. Es entsteht ein Kalorienüberschuss und die verlorenen Kilos sind oftmals schneller wieder da als gewollt.
Wann der Körper eigentlich abnimmt
Muskeln werden nicht während des Trainings aufgebaut. Ebenso wird Fett nicht während des Laufens verbrannt. Das Abnehmen erfolgt nach dem Training, verantwortlich ist der sogenannte Nachbrenneffekt. Während der Nachbrenneffekt beim aeroben Training eher bescheiden ausfällt, bedarf der Körper nach dem Krafttraining für eine ganze Reihe an körpereigenen Prozessen wie der Proteinsynthese oder der Geweberegeneration jede Menge Energie in Form von Kalorien. Auf Fitnerd.de könnt ihr hier noch weitere Informationen zu diesen Prozessen nachlesen.
Einfach einmal eine Runde Gehen
Natürlich soll Cardio-Training nicht gänzlich schlecht gemacht werden. Denn die richtigen aeroben Tätigkeiten bringen auch Vorteile mit – beispielsweise das Gehen. Einfaches Spazierengehen hat dieselben Effekte wie Laufen: Moderater Energieverbrauch, einen niedrigeren Ruhepuls oder positive Auswirkungen auf das Herz- Kreislaufsystem. Dabei werden die Nachteile des Joggens ausgeschlossen, so unter anderem der Gelenkverschleiß oder der starke Abbau von Muskelmasse.
Fazit
Abnehmen ist einfach, schlank zu bleiben ist jedoch kompliziert. Wer nicht nur dünn, sondern sein Gewicht nachhaltig erhalten möchte, verzichtet auf stark kalorienreduzierte Diäten und exzessives Ausdauertraining. Kraftsport und Muskelmasse sind für schnelle und nachhaltige Abnehmerfolge unerlässlich und haben ganz nebenbei noch viele weitere positive Effekte auf den Organismus.