BCAAs und die Wirkung auf die Kondition

Zu dem Thema verzweigtkettige Aminosäuren ranken sich viele Mythen. Für den gemeinen Bodybuilder oder Kraftsportler zählen die Branched Chain Amino Acids sozusagen zur Supplement-Grundausstattung. Während die Wirkung und Wichtigkeit der BCAAs alleine aufgrund der Tatsache belegt ist, dass sie zu den Aminosäuren zählen, die essentiell sind, also nicht eigenständig vom Körper aufgenommen werden können, ist vielen nicht bewusst, wie die essentiellen Aminosäuren auch die eigene Kondition beeinflussen können. In diesem Artikel soll kurz, aber konkret erklärt werden, wie BCAAs das allgemeine konditionelle Leistungsvermögen womöglich verbessern können.

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Wissenschaft bietet keine eindeutigen Belege
Was den wissenschaftlichen Nachweis der folgenden Aussagen anbelangt, gibt es bis dato nur wenige konkrete Studien. Keine davon ist jedoch in der Lage, exakte Belege zu liefern. Und dennoch: Der folgende biochemische Zusammenhang verdeutlicht, wie BCAAs unter Umständen zum Erhalt und zur Steigerung der konditionellen Leistungsfähigkeit beitragen können.

Damit unser Körper seine Leistung überhaupt abrufen kann, ist es notwendig, dass die Reizweiterleitungen von unserem Gehirn auf das Zentrale Nervensystem einwandfrei funktionieren. Dies wird durch unterschiedliche Botenstoffe ermöglicht. Einer dieser Botenstoffe ist Serotonin. Wissenschaftler sind allerdings der Ansicht, dass ein zu hoher Serotoninspiegel nicht nur die Konzentrationsfähigkeit schwächt, sondern auch die physische, konditionelle Leistungsfähigkeit.

Serotonin wird durch die Aminosäure Tryphtophan produziert, die in der menschlichen Blutbahn nachzuweisen ist und durch diverse Enzyme im Gehirn zu Serotonin umgewandelt wird. Je höher die Konzentration dieser Aminosäure im Blut ausfällt, desto höher letztendlich der Serotoninspiegel und im Endeffekt auch die physische Ermüdung.

Der Clou: BCAAs verwenden dieselbe Aminosäure als Carrierprotein, die es auch zur Produktion von Serotonin benötigt: Tryphtophan. Folglich wäre es möglich, dass die Einnahme von verzweigtkettigen Aminosäuren letztendlich verhindert, dass Ermüdungserscheinungen allzu schnell auftreten.

Was lässt sich aus der Theorie für Ausdauersportler ableiten?
Von der Theorie in die Praxis. Folgender Grundsatz ließe sich aus der theoretischen Grundlage für Ausdauersportler ableiten:

Eine Supplementierung durch BCAAs direkt vor einer körperlichen Belastung kann die physische Ermüdung verzögern und die konditionelle Leistungsfähigkeit optimieren.

Und dieser Effekt lässt sich unter Umständen noch weitaus effizienter nutzen. Möglich wird dies durch die simultane Aufnahme von BCAAs und Kohlenhydraten respektive Glukose. Nachweislich hemmt Glukose die Aufnahme von Tryphtophan im Gehirn, was den Effekt der Ermüdungsverzögerung womöglich noch weiter hinausschiebt. Zusammenfassend lässt sich also sagen:

  • BCAAs können die konditionelle Ermüdung verzögern
  • Ausdauersportler sollten BCAAs bestenfalls mit einer kohlenhydratreichen Mahlzeit einnehmen
  • Alternativ zu BCAAs ließe sich eine erhöhte Menge an Kohlenhydraten konsumieren, was aber wiederum die Kalorienaufnahme deutlich erhöht

Für viele Kraftsportler genügt der BCAA-Anteil vom herkömmlichen Proteinshake in der Regel, um den Bedarf an BCAAs zu decken. Ausdauersportler hingegen beschäftigen sich nur selten mit Muskelaufbau. Hier ist es ratsam, auf BCAAs in Kapselform zurückzugreifen.

Bild: will ockenden, flickr.com

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